4. Dezember 2020 – 25. April 2021

 

Gastausstellung des Esslinger Kunstvereins

Ein Museum auf Probe

 

www.esslinger-kunstverein.de



20. September - 15. November 2020

 

Unter Beobachtung

 

im Rahmen des Festivals der KulturRegion Stuttgart 2020 „Unter Beobachtung. Kunst des Rückzugs“ vom 25. September bis 18. Oktober 2020

 

Mit Dries Depoorter, Heather Dewey-Hagborg, Verena Friedrich, Esther Hovers,Gregor Kuschmirz, Marc Lee, TOAST, Alex Verhaest und Christiaan Zwanikken

 

Eröffnung: Sonntag, 20. September 2020, 11 Uhr


Mit jedem Klick im Internet, jeder Benutzung des Smartphones und bei jedem Einkauf hinterlassen wir bekanntlich Spuren; veröffentlichen damit Informationen über uns selbst. In den sogenannten Sozialen Medien wird oft bedenkenlos Privates öffentlich gemacht. Überwachungssysteme erfahren immer avanciertere Techniken der Datenspeicherung und Gesichtserkennung, womit die lückenlose Überwachung der Bürgerschaft in greifbare Nähe rückt, wie bereits Pilotprojekte aufzeigen, die in letzter Konsequenz zu „Sozialkreditsystemen“ führen, in denen die Bürger als Komplizen ihrer eigenen Überwachung fungieren.


Nicht zu vergessen die Möglichkeiten der genetischen Manipulation mit ihren Eingriffen in den Körper, die nicht nur positive Aspekte evoziert. Wo also gibt es noch Rückzugsorte, um sich als Individuum zu schützen und zu behaupten? Wo sind die Refugien, Reservate, Idyllen oder Oasen, in denen wir Zuflucht finden, wenigstens für eine Weile ohne mediale Bedrängnis? Können Orte der Kunst und Kultur solche Reservate sein?

 

Kurator: Gottfried Hattinger

 

Mit freundlicher Unterstützung der ZukunftsStiftung Heinz Weiler und des Königreichs der Niederlande.

 

 

Kunscht! - Kultur im Südwesten


Marc Lee, Security First, 2014Installation view of Stranger Visions, September, 2014. Saint-Gaudens National Historic Site. Courtesy of the artist and Fridman Gallery, New York.Surveillance Paparazzi 01

16. August 2020 – 15. November 2020

 

Hoël Duret – low

 

Start: Sonntag, 16. August 2020, 11 Uhr

 

Die Eintrittskarte berechtigt auch zum weiteren freien Besuch der Ausstellung Unter Beobachtung. Kunst des Rückzugs,

die ab dem 20. September im Obergeschoss der Villa Merkel beginnt.


Hoël Duret verwandelt mit seiner low betitelten Ausstellung die als Lichthof konzipierte, zweigeschossige Eingangshalle der Villa Merkel in einen fantastisch anmutenden, atmenden Organismus – in eine Art Scheinlandschaft, in einen Garten einer posttechnologischen Welt. Dieses Setting wird eingefasst durch einen Parcours aus neuen Arbeiten, die in den um die Eingangshalle liegenden Räumen des Erdgeschosses präsentiert werden, seien dies Videos, futuristische Glasobjekte oder sandgestrahlte Geister. Letztere verbildlichen die Gedanken der Pflanzen in der Luft. Deshalb sind sie Geister: Sie umgeben uns, aber wir können sie nicht sehen. Ihre Gestalt bezieht sich auf mikroskopische Bilder und ist zugleich überlagert durch eine modernistische Ästhetik.


Hoël Durets künstlerische Praxis vereint fiktive Geschichten mit realen Ereignissen. Sie formt sich im Zusammenspiel verschiedenster Medien. In einer Bildsprache, die sich auf Science Fiction, die New-Age-Bewegung, das postapokalyptische Kino oder auch die Utopien der Moderne stützt, untersucht Hoël Duret insbesondere vor dem Hintergrund einer fortschreitenden Digitalisierung die Beziehungen zwischen Natur und Technologie. Er entwirft ein kritisches Gegenbild zur Vorstellung vom digitalen Zeitalter als einem kohärenten Moment der Menschheit und macht deutlich, dass ein solcher nur zum Preis einer Maskierung von Vielfalt zu konstatieren sei.

 

Beitrag des SWR2: Katastrophe in den Arkadien

 

 

SWR_Kunscht!

 

 

Mit freundlicher Unterstützung von

 


Hoël Duret, NFT pH<7 logique, 2020Hoël Duret, NFT pH<7 logique, 2020Hoël Duret, NFT pH<7 logique, 2020Hoël Duret, NFT pH<7 logique, 2020

David Renggli: Bongos at the Lido – Villa Merkel, Galerie der Stadt Esslingen

08. März – 12. Juli 2020

 

David Renggli: Bongos at the Lido

 

Eröffnung: Sonntag, 08. März 2020, 11 Uhr


David Rengglis Werk ist durchdrungen von Humor, Poesie oder auch Musikalität und zeigt sich in Gestalt von Skulpturen, konzeptueller Malerei und komplexen intermedialen Inszenierungen. Hinzu kommen Aneignungen von alltäglich doch auch kulturhistorisch tradierten Bildsprachen, die sich speisen aus der antiken Skulptur oder aus Bildern der Regenbogenpresse und Modemagazine. Sie fußen auch auf einer breiten Sammlung des Künstlers von gedruckten Vintage-Erotika, die sich neben dem Paraphrasieren von Schönheitsidealen auszeichnen durch raffinierte und innovative graphischen Gestaltungen.


Mit einem heftigen Augenzwinkern ironisiert David Renggli den Schönheitskult, Formen der Selbstoptimierung und Ausprägungen narzisstischer Selbstbezüglichkeiten und bindet seine kommentierenden Reflexionen durch malerisch aufgeladene Collagen in einen umfangreichen Bilderatlas ein. Als Neo-Dadaist ist David Renggli ganz dem freien Spiel der Kunst – gelegentlich auch der Musik – verpflichtet: „My favorite intrument? Snare drum.“

Als Ersatz für Führungen wird auf der Projekthomepage (https://renggli.villa-merkel.de/) ein fünfzehn Minuten langer Film als digitaler Rundgang durch die Ausstellung angeboten.

Für die großzügige Unterstützung gilt ein herzliches Dankeschön der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.


David Renggli: Bongos at the LidoDavid Renggli: Bongos at the LidoDavid Renggli: Bongos at the LidoDavid Renggli: Bongos at the LidoDavid Renggli: Bongos at the Lido

31. Januar – 23. Februar 2020

 

we grew some eyes


Meisterschüler/innen des Weißenhofprogramms der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

Nina Joanna Bergold,Jochen Damian Fischer, Franziska Sophie Geissler, Johanna Mangold, Lisa Moll, Jonas Maria Ried, Vladimir Unkovic

 

Eröffnung: Donnerstag, 30. Januar 2020, 19 Uhr


Die Absolventinnen und Absolventen des Weißenhof-Programms 2019 der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart präsentieren vom 31. Januar bis 23. Februar 2020 ihre Arbeiten in der Villa Merkel, Galerie der Stadt Esslingen. Die sieben Meisterschülerinnen und Meisterschüler bieten in ihren Positionen eine Bandbreite von klassischen Medien wie Fotografie und Malerei bis zu medienübergreifenden Rechercheprojekten, großflächigen Rauminstallationen und Virtual Reality.


So beschäftigt sich der Bildhauer Jochen Damian Fischer in einer noch andauernden Recherche mit speziellen Waldhöhlen, die zur Zeit des Zweiten Weltkrieges von Menschen als Zufluchtsort angelegt wurden. Der Künstler hat verschüttete Höhlen freigelegt und dokumentiert. Der Fotograf Vladimir Unkovic hat sich ebenfalls auf eine historische Recherche begeben. Bei seinen Reisen nach Los Angeles stand das historische Phänomen der Kommunistenverfolgung in den USA für ihn im Fokus. Diese fand verstärkt in Hollywood statt und betraf viele Filmschaffende. Archivdokumente wie beispielsweise Audioaufnahmen aber auch eigens erstellte Fotoserien verbinden sich in seiner Präsentation. Johanna Mangold erforscht Bewusstseinszustände im Schlaf. Sie beschäftigt sich mit dem so genannten luziden Traum oder Klartraum. In einem 3D Virtual Reality Environment kann der Besucher selbst in die Traumwelten eintauchen. Als zeichnerisches Mittel im Raum nutzt Nina Joanna Bergold den Scherenschnitt. Dabei werden Figuren und Formen aus großformatigen Folien herausgearbeitet und im Raum installiert. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen Transparenz, Materialität und Motiven.


Drei Videoarbeiten entstehen aktuell von Jonas Maria Ried. In der Allgäuer Waldlandschaft dreht sich eine Fichte um die eigene Achse, ein Wasserfall wird plötzlich ausgelöst. Mit einem Blick zwischen Science-Fiction und Romantik nähert Jonas Maria Ried der heimatlichen Landschaft und entwirft in seinen Videos ebenso idyllische wie bedrohliche Szenarien. Bei der Malerin und Musikerin Lisa Moll sind die Leinwandformate rund, flexibel und faltbar. In Auseinandersetzung mit Kunstformen der Eiszeit entstehen Malereien, musikalische Performances sowie Klanginstallationen. Sie thematisiert archaische Bildsprachen, Ganzheitlichkeit, Wiederholung und Bewegung. Die Fotografie einer Gruppe von Freunden aus den neunziger Jahren bildet die Grundlage für die malerischen Arbeiten von Franziska Sophie Geissler. Sie verfolgt die aktuellen Lebensgewohnheiten der weit verstreuten Freunde und hält sie als verortete Bewegungsmuster fest. Die Künstlerin erprobt sichtbare Systeme für die an sich unsichtbare digitale Vernetzung über Orte hinweg und die uns oft nicht bewusste aber stete Aufzeichnung von Bewegungsdaten. Die Präsentation bildet den Abschluss des postgradualen Studiengangs „Meisterschüler/-in im Weißenhof-Programm der Bildenden Kunst“, in dem Künstlerinnen und Künstler innerhalb eines Jahres ein Vorhaben umsetzen und damit den akademischen Grad der „Meisterschülerin/Meisterschüler der ABK Stuttgart“ erlangen. Mit der aktuellen Präsentation führen die Akademie und die Villa Merkel die Kooperation der vergangenen Jahre fort.


Franziska Geißler, EROL, 2019 Jonas Maria RiedVladimir Unkovic, Are you now or have you ever been, 2019