3. März – 2. Juni 2024

 

Eröffnung: 2. März 2024, ab 17 Uhr

 

The Senses of Plants / Die Sinne der Pflanzen

 

Anais-karenin, Marisa Benjamim, Suzette Bousema, Anca Bucur, María Castellanos & Alberto Valverde, Patricia Domínguez, Nicole L'Huillier, Špela Petrič, Elsa Salonen, Miriam Simun, Saša Spačal, Anton Vidokle und Zheng Bo

 

Künstlerische Leitung: Julia Katharina Thiemann


Die thematische Gruppenausstellung The Senses of Plants / Die Sinne der Pflanzen zeigt recherchebasierte, nicht-anthropozentrische Perspektiven auf die Sinne, Vermögen und Intelligenz von Pflanzen aus Sicht internationaler junger Künstler:innen unter der künstlerischen Leitung von Julia Katharina Thiemann in der Villa Merkel in Esslingen am Neckar. In den vielfältigen künstlerischen Arbeiten von Anais-karenin, Marisa Benjamim, Suzette Bousema, Anca Bucur, María Castellanos & Alberto Valverde, Patricia Domínguez, Nicole L'Huillier, Špela Petrič, Elsa Salonen, Miriam Simun, Saša Spačal, Anton Vidokle und Zheng Bo werden alternative Weisen der Gefährt:innenschaft mit Pflanzen und Bäumen ästhetisch in den Raum gestellt, die ökologische, philosophische und nicht zuletzt gesellschaftliche und politische Fragestellungen transportieren.

 

Während Pflanzen und Bäume zumeist als stumm, seelen- und bewegungslos in einem halb-lebendigen, objekthaften Status begriffen werden, zeigen wissenschaftliche Forschungen seit einiger Zeit, dass Pflanzen über mehr und andere Sinne verfügen als Menschen. Pflanzen kommunizieren miteinander und mit anderen, verfügen über ein Gedächtnis und treffen Entscheidungen. Auf spekulative Weise fragen die hier versammelten künstlerischen Arbeiten, welche Konsequenzen sich hieraus für unser Denken und Handeln ableiten.


Führende Theoretiker:innen, wie der Philosoph Prof. Dr. Michael Marder oder der Pflanzenneurobiologe Prof. Dr. Paco Calvo, prägen ein neues Verständnis eines Pflanzen-Denkens, wodurch sie bislang verbreitete ontologische Denkstrukturen herausfordern. Nehmen wir Pflanzen als lebendige, fühlende, kommunizierende und denkende Mitbewohner:innen dieses Planeten ernst, so ergeben sich dadurch neue Fragen. Wir sind nicht nur in unserer Sauerstoff- und Nahrungsversorgung von Pflanzen abhängig, sondern können von ihnen lernen. Brauchen Pflanzen daher eigene Rechte, damit wir gemeinsam überleben können?

 

In den aktuellen ökologischen und sozialen Krisen des Post-Anthropozäns versuchen die beteiligten Künstler:innen unser Verhältnis zu Pflanzen und zu unserer Um-Welt neu zu begreifen, indem sie alternative, spekulative Ansätze in den Freiraum der Kunst stellen. Dabei stehen Pflanzen in ihrer Eigengesetzlichkeit im Fokus der künstlerischen Auseinandersetzungen, die unser Selbst- und Weltbild mit Humor und Hintersinn auf die Probe stellen.

 

The Senses of Plants / Die Sinne der Pflanzen eröffnet im Spiegel der Kunst neue ästhetische Sichtweisen auf unser Zusammenleben mit Pflanzen unter Einbezug von Erkenntnissen variierender Wissenschaften und indigener Wissensweisen. Sind nicht nur respektvolle Lebensweisen speziesübergreifenden Miteinanders, sondern darüber hinaus sogar neue Mensch-Pflanze-Hybride denk- und lebbar?

 

Zu der von Julia Katharina Thiemann konzipierten und kuratierten Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit zahlreichen Abbildungen der künstlerischen Arbeiten und vertiefenden Texten internationaler Autor:innen unterschiedlicher Disziplinen. Ein breit gefächertes Performance-, Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm ergänzt die ästhetische Auseinandersetzung.


Gefördert durchGefördert von
 

Saša Spačal, Repository of a Yearning Hybrid or How to Evoke a Symbiont, 2022, Installation shot, Photo: Saša Spačal, Courtesy the artistSuzette Bousema, Super Organism, 2020, Courtesy the artistMaría Castellanos & Alberto Valverde, Beyond Human Perception, 2020, Photos: María Castellanos & Alberto Valverde, Courtesy the artistPatricia Domínguez, Matrix Vegetal, 2021/22, Videostill, Courtesy the artistŠpela Petrič, PL'AI, 2020, Photo: Hana Josič, Courtesy the artist

Stadtacker für Vielfalt und Kunst – der Gemeinschaftsgarten im Merkelpark 


11. März — Oktober

Jeden Montag, ab 18:00 Uhr vor dem Gärtnerhaus

 

Der Stadtacker lädt zum gemeinsamen Gärtnern ein, zum Austauschen, Experimentieren und Genießen. 

 

Hier werden historische Gemüsesorten angebaut, gemeinsam geerntet und ihr Saatgut gesichert. Gemeinsam probieren wir tradierte Anbaumethoden aus und denken den Garten als einen Ort für alle Lebewesen. Neben dem Gärtnern liegt ein starker Fokus auf künstlerischer Praxis im Garten, traditionellen handwerklichen Techniken und einem achtsamen und wertschätzenden Miteinander.

 

Alle sind herzlich eingeladen mit uns zu gärtnern, zu gestalten und zu entspannen!


Standort:

Der Stadtacker befindet sich vor dem alten Gärtnerhaus (Pulverwiesen 21) mit historischem Bezug. Das Gewächshaus des Gebäudes wird für das Projekt zur Anzucht der Pflanzen wieder aktiviert und belebt. Ursprünglich baute hier der Gärtner für die Familie Merkel im 19. Jahrhundert schon Gemüse an.

 


  


Im interkulturellen Stadtacker werden hauptsächlich alte Nuztpflanzen wachsen

Seit Februar 2019

 

BELLE & APHRODITE

 

Augmented Reality

von Barbara Herold


In der App BELLE & APHRODITE für Smartphone oder Tablet wird eine begehbare audio-visuelle Metamorphose von virtuellen Pflanzen erfahrbar.

 

Die 3D-Pflanze BELLE erstreckt sich über den gesamten Merkelpark. Als interaktive Formenwolke führt sie die Besucher_innen anhand von Standort- und Bewegungsdaten zu einer virtuellen Rose in Zentrum des Parks.

APHRODITE ist für den Lichthof der Villa Merkel konzipiert. Die 3D-Installation entfaltet sich im wiederkehrenden audio-visuellen Loop zu einer Phalaenopsis, einer gängigen Orchideen-Zuchtpflanze. APHRODITE kann aus allen Perspektiven betrachtet werden und spielt mit der Erfahrung von Abstraktion, Größenverhältnissen, Nähe und Distanz in der Überlagerung von Simulationsraum und echtem Raum.


Barbara Herold (*1977) befasst sich mit der medialen Gestaltung von Realität. Sie untersucht Strukturen & Phänomene, die sich durch den Einfluss von Medientechnologie auf die Gesellschaft etabliert haben und entwickelt anhand gängiger Gestaltungspraktiken wie Computation und Algorithmen eigene Systeme. Ihre Arbeiten entstehen im Spannungsfeld von analoger und digitaler Technik.

 

BELLE & APHRODITE entstand im Auftrag der Villa Merkel als “Kunst im Freien 2018” für den Merkelpark der Stadt Esslingen. Konzept & Idee: Barbara Herold, Klangkomposition: Kim_Twiddle, Code: Frank Groh, Mastering/Concept für 3D-Audio Separation: Simon Kummer 

 

Download App BELLE - APHRODITE

App Store & Google Play Store


Barbara Herold BELLE & APHRODITE, Seit Februar 2019